...in einer der schönsten Städte Peru's mit der beeindruckensten Umgebung, die ich je gesehen habe!
Immer diese stressigen Reisen... Bis um drei Uhr nachts habe ich meine Uni-Aufgaben zu Ende gebracht, habe mir ein Taxi zum Flughafen bestellt und bin abgehoben mit dem Endziel Cusco.
Eigentlich hatte ich überhaupt gar keine Lust auf diese Reise, weil ich ganz schön genervt war. Auch diese Tour war organisiert von einem meiner Kurse an der Uni und anfangs haben sich ca. 20 Studenten gemeldet, dass sie mitfahren wollen. Eine Woche davor habe ich mitbekommen, dass wir nur zu viert sind + Profesora! Dann hatte ich Bedenken, dass ich den Tag auf dem Machu Picchu alleine verbringen muss, weil so gut wie alle Peruaner schon dort oben waren und ich war kurz davor alles wieder zu stornieren. Allerdings war mir das mit zu viel Aufwand verbunden und ich hab mich einfach mal überraschen lassen... Am Ende konnt ich sagen, das war einer meiner besten Reisen die ich überhaupt gemacht habe!
Wir waren 5 Reisende und sind mit drei unterschiedlichen Flugzeugen in Cusco angekommen. Das lag daran, dass ich schon mal nicht mit der Linie fliegen konnte von den Anderen, weil die nur für Peruaner günstig ist. Aber die eine Stunde in der Luft hält man auch allein gut durch!
Am Hotel "Don Ignacio" angekommen. Übernachtungen wurden von unserer Uni übernommen, da das Hotel auch der Uni gehört. :)
Als wir dann mittags schließlich alle zusammen waren, ging die Tour los.
Auch unseren eigenen Kleinbus hatten wir:
Wir hatten davor alle noch nicht viel miteinander zu tun und waren von Beginn an eine super Truppe, als würden wir uns schon ewig kennen!
Da Cusco auch wieder auf ca. 3400 Höhenmeter liegt, waren wir alle froh von der Höhenkrankheit Soroche verschont geblieben zu sein.
Am Nachmittag ging es zu drei verschiedene Kirchen, die waren zwar hübsch, aber ich war definitiv zu übermüdet um mir das volle Kulturprogramm zu geben.
Danach sind wir zu einem interessanten Ort gefahren, ganz abgelegen, in dem wie eine Art "Kindertagesstätte" angeboten wird. Dort hat man uns erzählt, dass die Kids nach der Schule meistens eine halbe Stunde - Stunde laufen müssen, bis sie dort ankommen und nachmittags haben sie dann Programm wie Spielen, Hausaufgaben, Basteln, Sport, etc.
Abends sind wir zusammen in die Altstadt von Cusco gegangen, die einfach umwerfend ist. Niedlich, hübsch und einladend.
Plötzlich hat es in Strömen angefangen zu regnen und selbst da hatten wir unseren Spaß:
Da kam doch direkt eine Frau, die gesehen hat, das wir Regen-Ponchos brauchen. Danach sind wir wie bunte Vögel durch die Gassen gerannt bis wir ein Café gefunden haben. Das war übrigens mein erster richtiger Regen hier in Peru. In Lima gibt es so etwas ja nicht, hier gibt es wenn dann nur eine Prise von Feuchtigkeit.
(Gonzalo, Karol, Sandy, Daysy (Profesora) und ich :))
Nun waren wir alle gespannt auf den zweiten Tag... Es ging nach Patabamba, das ist ein ganz kleines Dorf in den Bergen, von dort aus uns ein Wandertag erwartete.
Der Weg dorthin war grausam. Die Kurven waren unberechenbar, seitlich ging es steil hinunter. Unser Fahrer hat nicht gebremst vor den Kurven, sondern einfach nur auf die Hupe gedrückt. Das hat mich ganz hibbelig gemacht....
Wenn man die Bilder sieht, ist der Weg nicht mehr grausam sondern einfach nur noch wunderschön :-)
Auch eine tierliebe Professorin hatten wir dabei!
In dem kleinen Pueblo angekommen, wurde uns von den Einwohnern erzählt, dass sie seit ca. 7 Jahren versuchen den Tourismus in Patabamba zu entwickeln. 140 Familien wohnen in dem Dorf, 14 davon arbeiten im Tourismus. Der Rest lebt ausschließlich von Landwirtschaft, hauptsächlich Kartoffeln und Mais werden dort angebaut. Die Einwohner bieten Übernachtungsmöglichkeiten in ihren eigenen Häusern verbunden mit Wanderaktivitäten an. Monatlich kommen bisher nur ganz wenige Touristen dorthin, eine genaue Zahl konnten sie nicht nennen. Ein Problem stellt auch die Sprache dar. 80% sprechen nämlich nur die Ursprache Quechua und nur 20% sprechen Spanisch. Somit wird immer ein Übersetzer benötigt.
Los geht die Wanderung und die erste Herausforderung war es einen kleinen Fluss zu durchqueren:
Disfrutar!
Unser Caballo, hat sich dann plötzlich einen kleinen Scherz ausgedacht. Während wir alle gemütlich Rast machten und unser erstes Lunchpaket verspeisten, hat sich unser Notfall-Pferd einmal rundherum auf dem Boden gewälzt - natürlich mit unserer Kleidung auf dem Rücken... Die war danach auch für die Waschmaschine bereit....
Ein Teil des Inka-Trails:
Auch die Alpacas wissen sich in einer Reihe aufzustellen:
Vermisster Hund in einer Gegend, in der am Tag max. 10 Menschen vorbeikommen. Ob der wohl gefunden wird?
Auch eine kleine Schlange ist uns über den Weg gelaufen - Daysy, unsere Professorin war aber die einzige die geschrien hat :)
Nun war das Bergabsteigen gefordert und ein leckeres Essen bei einer kleinen Familie hat auf uns gewartet - bzw. es wurde noch zubereitet:
Nach einer Tagesstrecke von 18 km, die teilweise aus fast unbegehbaren Wegen bestand und die ich ohne meine Wander-Boots niemals hätte bewältigen können, war das ein Tag der mir einen Sonnenbrand, Muskelkater und umwerfend schöne Eindrücke hinterlassen hat.
Ich kann es weder in Worte fassen, noch können meine Bilder das beschreiben, man muss es einfach fühlen :) Es ist ein einzigartiges Gefühl so weit oben am Abhang eines Berges entlangzulaufen. Man fühlt sich tatsächlich fast wie ein Vogel, man müsste nur noch fliegen können ;-)
Ach ja, ich kann nur schwärmen - das war mit Abstand eine der beeindruckensten Landschaften die ich bisher gesehen habe.
Mülltonnen gibt es hier nicht - hier gibt es noch Körbe!
Am nächsten Tag ging es auch wieder hoch hinauf in ein Dorf zum "Parque de la Papa", dem 1200 ha großen Kartoffelpark. Begrüßt wurden wir mit einem typischen Ritual, bei dem Musik gespielt wird und Blüten über die Gäste geworfen werden.
Dort wurden uns viele interessanten Geschichten zu der Kartoffel, dem wohl wichtigsten Produkt in Peru erklärt.
Auf der Welt gibt es 5 Mutterpflanzen von der Kartoffel, allein in diesem Park existieren zwei davon. 2400 Kartoffeln wurden im Oktober angebaut, die aus 90-100 verschiedenen Sorten bestehen.
Benannt werden die Kartoffelsorten nach Tieren, Gemeinden, Pflanzen, usw. Früher als es noch keine Apotheken gab, wurden Wunden und Krankheiten auch mit der Kartoffel geheilt. Heute werden daraus sogar Shampoos, Seifen, Cremes, etc. hergestellt. Das Einkommen der verschiedenen Kartoffelprodukte geht an drei verschiedene Bereiche. Einmal an die Familien, dann an die Gemeinden und an die Fabriken die die Materialien dazu herstellen.
Zu dieser Kartoffel gibt es eine lustige Geschichte: Sie heißt "Qhachun Waqachi" und man darf seinen Geliebten nur dann heiraten, wenn man der zukünftigen Schwiegermutter diese Kartoffel ohne Probleme in einem Zuge schälen kann.
Mmmhhh que rico: Kartoffeln, Käse und eine leckere Salsa...
Auch zu diesem See gibt es eine tolle Geschichte. Wenn hier im August nachts der Fuchs schreit, sagt das ein schlechtes Jahr für die Kartoffelernte voraus...
Der Kartoffelanbau ist am besten zwischen 3400 und 4500 Höhenmeter. An diesem See hatten wir unsere 4500 m erreicht.
Student und Professorin vereint...
Auf der Rückfahrt waren wir noch in einem kleinen Park, dort konnten wir dem Riesenkondor ganz nah sein:
auch den bunten Vögeln... :)
Nachdem wir einfach durch das Gewässer fuhren...
...war bei der nächsten Überquerung die Frage: Gewässer oder "Brücke"?
Der Fahrer hat sich für die "Brücke" entschieden, ohne dass sie gekracht ist :)
Wie glücklich ich die Kids mit nur ein paar freundlichen Worten und einem Foto machen konnte :)
Diskussion in der freien Natur: Wie kann man es schaffen diese Region touristisch zu fördern?
Am Abend habe ich mich dann von meiner Gruppe abgehängt und bin zur Heimat gewechselt. Das ist schon der Wahnsinn, da treff ich in Cusco Suzi (aus Brasilien) mit Familie Müller, ein deutsches Ehepaar (beide arbeiten zusammen mit RSV). Wir waren dann zusammen Abendessen und ich habe mir direkt einen Besuch in Brasilien klar gemacht :)
Am nächsten Tag erwartete uns das berühmte Weltwunder Machu Picchu! Sandy und Daysy mussten schon um 4 Uhr morgens mit dem Zug los, Gonzalo und ich mussten erst um 6.00 Uhr los. Mit einem Bus wurden wir zur Bahn gefahren und von dort aus ging es 1,5 Stunden eine bezaubernde Strecke hinauf zum Machu Picchu.
Angekommen, haben wir direkt Sandy und Daysy getroffen und sind zu viert ewig viele Treppenstufen nach oben marschiert. Kommen wir oben am Ziel an, treffe ich doch direkt wieder Familie Müller und Suzi - das war auf jeden Fall ein Foto wert, vor der berühmten Postkartenposition:
Machu Picchu ist eine Stadt, die von den Inkas im 15. Jh. auf einem 2360m hohen Berg erbaut wurde.
Von hier an musste erst einmal ein Shooting stattfinden :)
Ich wollte auch mal typisch Touri sein: :D
Ich habe den Kauf dieses Hutes schon bereut in der Sekunde als ich ihn bezahlt habe. Jedoch war er bitter nötig, da ich mir schon extrem meinen Kopf verbrannt habe...
Anscheinend soll der Stein einem Energie geben... :-)
Das wars von Cusco... eine supertolle Reise, die ich jedem empfehlen kann!
Fast hätte ich den goldigen Anzug gekauft um ihn noch ein paar Jahre aufzuheben, hab es dann aber doch gelassen :)