Diese Wochenend-Ausfahrt nach Huancayo mit meinem Tourismusgeografie-Kurs hat alles andere als entspannt angefangen....
Nachdem ich vom Oktoberfest nach Hause kam und zwei Stunden schlief ging es direkt los, bzw. sollte es direkt losgehen! Geplant war Abfahrt 6.00 Uhr morgens an der Uni. Meche ist auch aufgewacht und fragt mich noch warum ich das Taxi so früh bestellt habe. Hab ich mich selber dann auch gewundert, weil ich noch 45 Minuten Zeit hatte und zur Uni sind es nur ca. 10 Minuten. Aber ich hatte vielleicht auch ein bisschen Angst nach dem Oktoberfest zu verschlafen und wollte auf jeden Fall pünktlich sein. Naja, ich war jedenfalls überpünktlich zum Treffpunkt (die Zweite) und dazu auch übermüdet! Nachdem um 6.00 Uhr die Mehrheit anwesend war, hat nur noch der Bus gefehlt. Der kam nicht und kam nicht... Zum Glück hat von einem Mädchen aus meinem Kurs der Papa gewartet, zu denen hab ich mich ins Auto gesetzt und einfach noch ein bisschen geschlafen. UM 8 UHR KAM DER BUS!! 2 STUNDEN ZU SPÄT!!! Wenn jemand mal eine halbe Stunde zu spät ist, reg ich mich schon nicht mehr auf, weil ich eben in Südamerika bin. Aber zwei Stunden vor der Uni wie bestellt und nicht abgeholt zu sitzen (dazu mit Kater) ist nicht schön! Von Komfort hat der Bus auch noch nie etwas gehört, das war eine reine Klapperkiste. Huancayo ist zwar nur max. 300 km von Lima entfernt, jedoch führt die Strecke über die Anden, deswegen zieht sich die Fahrt über Stunden. Und da ich die selbe Strecke schon einmal nach Tarma gefahren bin wusste ich wie anstrengend das wird. Nun ja, wir haben es ja überlebt. Trotzdem hat mir noch nie so sehr mein Gesäß nach einer Busfahrt geschmerzt. Das nächste Unmögliche war, wir wurden von 6 Männern begleitet, total unnötig. 2 Reiseleiter, 2 Busfahrer und 2 Kameramänner. Wir hatten tatsächlich das ganze Wochenende ein Kamerateam dabei, das uns bei jeder Kleinigkeit gefilmt hat, sogar beim Aussteigen aus dem Bus. Die Uni hat wieder irgendeinen Werbespot gebraucht, mal sehen wo ich dieses Mal zu sehen bin.
Ein Teil unserer Begleitung. Über dem Busfahrer hängt ein Ventilator, der hat so stark hin und her gewackelt, dass ich wirklich Angst hatte der fällt dem Busfahrer noch auf dem Kopf und es passiert etwas. Als wir dann schließlich zwei Stunden verspätet (um 15 Uhr) angekommen sind und jeder schon schrecklich Hunger hatte, war es auch noch das falsche Hotel. In unserer Beschreibung hatten wir ein richtig tolles Hotel und in diesem war einfach nichts schön. Es war dazu noch arschkalt und selbst die Umgebung gab nichts her.
Die beiden Professorinnen waren dann auch schon genervt, weil das wohl der Fehler von dem Reiseführer war, dann gab es da auch noch Knatsch...
So, nach einem kalten Mittagessen ging es dann zu einer kleinen Stadtrundfahrt, die ja ganz schön war, nur wurde es leider um kurz vor 18 Uhr schon dunkel, so viel hat man dann nicht mehr gesehen... Nach einem spätem Abendessen ging es früh ins Bett, da ich ja wirklich auf einer Klassenfahrt war und die Türen um 22.00 Uhr geschlossen wurden. Die Mädels und Jungs waren alle 17 oder 18, somit gab es keinen Ausgang mehr zur späten Stunde.
Das war die erste Reise, bei der ich am ersten Tag schon gedacht habe: HILFE, ich will wieder zurück nach Lima! Vor dem Einschlafen hatte ich dann jedoch noch schöne Gespräche mit Vanessa. Sie ist immer meine Nebensitzerin und kümmert sich immer so toll um mich wenn ich mal wieder nicht mehr weiß wie und wo und was.
Der zweite Tag beginnt - und stellt euch vor, es war ein richtig toller Tag zusammen mit meinen kleinen Peruanern. Ich war die einzige "Ausländerin" und somit immer interessant und umzingelt ;-)
Angefangen hat der Tag mit einer kleinen Bootsfahrt inmitten einer schönen Landschaft:
(die "Mädels" im hellblauen und pinken Shirt waren die Begleitungen, die im pinken ist unsere Professorin)
Danach haben wir eine kleine Wanderung gemacht auf einen Berg mit super Aussicht. Das ist übrigens meine liebe Vanessa mit mir auf dem Bild.
Auf allen Feldern die man im Tal sehen kann werden Kartoffeln angebaut, in allen verschiedenen Sorten.
Mittags gab es wieder Pachamanca, das typische Gericht, das unter der Erde angerichtet wird, von dem ich schon einmal erzählt habe. Ein Teller voll haben wir da bekommen, da hätte ich 5 Tage davon essen können.
Juleysi, eine total verrückte & durchgedrehte, die inzwischen blau, grün und rote Haare hat. Dabei hat sie so tolle lange natürliche Haare. Aber wenn man jung ist... :D Im Hintergrund ist wieder der Kameramann, nicht einmal beim Essen war man ungestört...
Im folgenden ein paar Eindrücke von Land & Leute in Huancayo:
Schulkinder auf dem Weg zu einer Aufführung:
Was da los ist weiß ich auch nicht so genau....
Brotverkauf:
Wer will schon warmes Bier?
Sonntag stand dann noch eine kleine Besichtigung bei einer Gold- und Silberschmuckherstellerin an, eine Erklärung wie aus Lama, Schafen und Alpaca Kleidung hergestellt wird, eine Kirche und die Nachhausefahrt.
Ein etwas anderer Friedhof... Gräber die übereinander und nebeneinander in den Wänden angeordnet waren...
Eine Familie am Sonntag zu Besuch in der Kirche:
Und zum Abschluss gab es noch ein gutes Essen! Was wählen wir heute aus?
La Trucha! (Forelle)
(Gabriella mit Trucha :))
Die haben sich schnell versteckt, dass sie nicht auch noch in die Pfanne kommen...
Während dem Nachhauseweg bin ich plötzlich total verschwitzt aufgewacht, habe das Fenster geöffnet und es kam einfach keine Luft... Habe mich dann entschieden einfach weiterzuschlafen. Nach ca. 1,5 Stunden wache ich total verfroren auf, sehe nach draußen und da schneit es tatsächlich beim Überqueren der Anden... Da kam mir dann etwas die Angst, da ich befürchtet habe, dass unsere Schrottkiste nicht die besten Reifen drauf hat. Es kommt einfach immer wieder ein neues Erlebnis... :-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen